Bild: Röntgental


telegrafisches Kurzzeichen: BRGT, vormals Rön
eröffnet: 1. Mai 1903
elektrischer Betrieb seit: 8. August 1924
Station liegt an der Stettiner Bahn

Buch Zepernick

1. Mai 1903: Es ist Freitag und die Station Röntgental öffnet ihre Pforten. Ein Seitenbahnsteig zu ebener Erde hilft ab sofort den Einwohnern des gleichnamigen Ortes und der umliegenden Gemeinden die Vorortzüge der 61 Jahre zuvor eröffneten Stettiner Bahn ohne größere Anfahrwege zu erreichen. Da der Verkehr auf ebendieser stetig zunimmt, wird die Bahntrasse in den Jahren 1913-16 auf einem Damm höhergelegt. Dabei erhält Röntgental nun einen Mittelbahnsteig, die Architekten Karl Cornelius und Ernst Schwartz zeichnen sich wie auf den vielen anderen Bahnhöfen der Stettiner Bahn für das Empfangsgebäude verantwortlich.

Am 8. August 1924 ist die Geburtsstunde der Berliner S-Bahn - und Röntgental ist dabei. Zwischen der Station und Buch wird in diesem Zusammenhang eines der ersten Umformerwerke zur Stromversorgung in Betrieb genommen.
Bedingt durch die Rückkehr des Zweiten Weltkrieges an seinen Ausgangsort und den daraus entstandenen Schäden wird der S-Bahnverkehr im April 1945 für zwei Monate eingestellt.

Bild: Empfangsgebäude

Das Empfangsgebäude, entworfen von den Architekten Ernst Schwartz und Karl Cornelius (30. Mai 2004).

Die nachfolgenden Reparationsleistungen an die Sowjetunion machten auch vor dieser Station keinen Halt: das westliche (und somit zweite) Gleis entschwand gen Osten. Erst im Rahmen einer großen Oberbauerneuerung im Jahre 1974 wurde dieses zweite Gleis neu aufgebaut. Dafür verschwand das östliche Gleis - bis heute. Bis ins Jahr 2003 (?) hinein befand sich südlich des Bahnsteiges noch eine handbediente Weiche und ein Gleisstummel, welcher wahrscheinlich im Rahmen von Bauarbeiten befahren werden konnte. Dieser Gleisrest verlief an der östlichen Bahnsteigkante ungefähr bis in Höhe der Bahnsteigbedachung.

Zu DDR-Zeiten befand sich ab 1979 unweit der Station in der Schönerlinder Straße das Zentrale Aufnahmeheim für Umsiedler in den zweiten deutschen Staat. Es war damit das Pendant zum Notaufnahmelager Berlin-Marienfelde

Übrigens: nach Angaben des Zepernicker Geschichtsverein e. V. wurde Röntgental - das nach dem Physiker und Nobelpreisträger Wilhelm Conrad Röntgen benannt wurde - nie mit einem "h" im tal geschrieben.

Buch Zepernick

Autor:
Mike Straschewski

Danksagung
Ein Dank gilt den Herren Draeger und Pohl vom Zepernicker Geschichtsverein e. V. (Webseite nicht mehr vorhanden)

Quellen und weiterführende Buchtipps:
Berlins S-Bahnhöfe; Jürgen Meyer-Kronthaler/Wolfgang Kramer, be.bra Verlag, 1998

weiterführende Links:
Webseite zur Geschichte der Gemeinde Panketal (Webseite nicht mehr vorhanden)
Der Bahnhof bei Google Maps

Veröffentlichung:
26. Oktober 2008


letzte Änderung des Textes: 27. Oktober 2009

Bilderseite für Röntgental


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