telegrafisches Kurzzeichen: | BBDF, vormals Bsf |
eröffnet: | 1. August 1885 |
elektrischer Betrieb seit: | 6. November 1928 |
Station liegt an der | Ostbahn |
Friedrichsfelde Ost | Wuhletal |
Achtzehn Jahre nach der Eröffnung der Ostbahn erhielt die Ortschaft Biesdorf die lang ersehnte Bahnstation. Sie bestand aus zwei Seitenbahnsteigen, deren Lage heute so gut wie unverändert ist. Diese Neuinbetriebnahmen waren für viele Gemeinden damals (und auch heute) für die Erhöhung ihrer Bevölkerungszahlen und der wirtschaftlichen Weiterentwicklung sehr wichtig. Nachdem 1895 noch der Bahnhof Mahlsdorf eröffnet wurde, entwickelte sich alsbald auf diesem Teilabschnitt der Ostbahn ein reger Zugverkehr. Dies war u.a. mit ein Grund, das der Haltepunkt Biesdorf im Rahmen der "Großen Elektrisierung" mit als einer der ersten Bahnhöfe am 6. November 1928 seine elektrische S-Bahn erhielt.
Einfahrt eines Dreiviertelzuges der BR 275 in den Haltepunkt Biesdorf.
Gegenüber dem heutigen Zustand ist die Oberfeldstraße über dem Bahnübergang noch voll ausgebaut.
Um den Fahrgästen das Erreichen bzw. Verlassen der Bahnsteige zu erleichtern, baute die Deutsche Reichsbahn im Jahre 1942 eine Fußgängerbrücke aus Holz; diese wurde im Jahre 1968 durch einen Stahlneubau ersetzt. Durch die Kriegseinwirkungen war die Station von April bis Juli 1945 geschlossen. Ein interessantes Kapitel Verkehrsgeschichte schrieb man am Bahnübergang Oberfeldstraße, der unmittelbar westlich der Bahnsteige lag: bis zum 31. Januar 1972 verkehrte hier die O-Buslinie 37. Wie Kronthaler/Kramer im Buch "Berliner S-Bahnhöfe" schreiben, "neigten (die O-Busse d.A.) warum auch immer, ausgerechnet auf den Bahnschienen zum Steckenbleiben." Dieses Phänomen trat ab dem 1. Februar 1972 nicht mehr auf: die BVB stellte den O-Busbetrieb ein [1].
Weiterführende Informationen zum O-Bus-Verkehr finden Sie hier.
Auszug aus dem Winterfahrplan 1971/72 der BVB.
Mit freundlicher Genehmigung von www.berliner-verkehrsseiten.de.
Im Dezember 1979 zog die S-Bahnaufsicht, die sich bis dato in einem Stationsgebäude auf dem stadteinwärts führenden Bahnsteig befand, in den neu errichteten Schrankenposten 3 (Po3) um. Ende 1984 wurde der Bahnübergang Oberfeldstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt, er dient seitdem nur noch dem Anliegerverkehr. Ein Grund hierfür war u.a. die erhöhten Schrankenschließzeiten, die sich aus dem neuen Einsatz der Zuggruppe EI (Elster) ergaben. Dadurch kam es zu starken Beeinträchtigungen des Individual- und des Linienverkehres der BVB.[2]
Im Oktober 1992 [3] wurden die Bahnhofs- und angrenzenden Streckengleise einer umfassenden Sanierung unterzogen.
Friedrichsfelde Ost | Wuhletal |
Autor:
Mike Straschewski
Quellen:
[1] Omnibus-Linienchronik 1972-1991; Uwe Kerl, Wolfgang Kramer; Berliner Verkehrsblätter, Heft 11/1995, S.229
[2] Verkehrsgeschichtliche Blätter, Heft 1/1985, Kurzmeldungen
[3] Berliner Verkehrsblätter, Heft 11/1992, S.233
weitere Quellen und Buchtipps:
Berlins S-Bahnhöfe; Jürgen Meyer-Kronthaler/Wolfgang Kramer, be.bra Verlag, 1998
weiterführende Links:
Die Obuslinien in der östlichen Innenstadt
Der Bahnhof bei Google Maps
Veröffentlichung:
26. Oktober 2008
letzte Änderung des Textes: 18. September 2007