Bild: Innsbrucker Platz


telegrafisches Kurzzeichen: BIP, vormals Ip, auch IpS
eröffnet am: 1. Juli 1933
elektrischer Betrieb seit: 1. Juli 1933
wegen Bauarbeiten außer Betrieb: 1. Juni 1972
nach Bauarbeiten wieder in Betrieb: 30. September 1979
Zugverkehr eingestellt: 18. September 1980
Zugverkehr wieder aufgenommen: 17. Dezember 1993
Station liegt auf der Ringbahn

Bundesplatz Schöneberg (Vorortbahn)

Die Vita des Haltepunktes Innsbrucker Platz lautet in der Kurzform: Auf - Zu, Auf - Zu, Auf - Zu, Auf. Viermal eröffnet, dreimal geschlossen. Und das, obwohl er erst am 1. Juli 1933 als letzte Station der Ringbahn hinzukam.

Das erste Mal wurde er mit dem kriegsbedingten Zusammenbruch des S-Bahnverkehres im April/Mai 1945 für wenige Wochen geschlossen. Das Leben normalisierte sich - bis zum 13. August 1961: der Bau der Berliner Mauer hatte hier zwar keine unmittelbaren Auswirkungen, jedoch der darauf einsetzende S-Bahnboykott liess auch hier die Fahrgastzahlen zurückgehen.
Im Jahre 1969 begann in diesem Bereich der Bau der Stadtautobahn, dem ein Jahr später die Schalterhalle des Bahnhofes der Abrissbirne zum Opfer fiel. Vom 1. Juni 1972 bis zum 30. September 1979 wurde der Bahnhof dann das zweite Mal geschlossen. In diesem Zeitraum fand auch eine komplette Umgestaltung des namensgebenden Innsbrucker Platzes statt. In den in ursprünglichen Planungen sah man eine Stilllegungszeit von drei Jahren vor - daraus wurde in berlintypischer Art gleich sieben Jahre. Die Züge fuhren in dieser Zeit auf Behelfsbrücken über das seinerzeit "größte Tiefbauvorhaben" Berlins hinweg.

Bild: östliche Ansicht

Noch ist der Bahnhof wegen Bauarbeiten geschlossen (1979).

Das dritte (und vorläufig letzte) Aus kam nach dem Ende des Reichsbahnerstreik vom September 1980: der S-Bahnverkehr wurde nicht wieder aufgenommen. Nach der Übertragung der Betriebsrechte durch die BVG am 9. Januar 1984 verblieb die Station auch weiterhin im Dornröschenschlaf. Nachdem der neue Betreiber im Januar 1987 das ehemalige S-Bw Papestraße reaktivierte, fuhren nun ab und zu mal Überführungsfahrten (BVG-Diesellok mit einen oder zwei Viertelzügen der BR 275) über die S-Bahngleise.

Auf dem nebenanliegenden Güterbahnhof Wilmersdorf wurde jedoch weiterhin fleißig rangiert und gefahren. Der S-Bahnverkehr kam erst am 17. Dezember 1993 wieder: seitdem halten hier wieder die elektrischen S-Bahnzüge.
Ganz in der Nähe befindet sich heute in den alten Räumen des RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor) der Rundfunksender Deutschlandradio Kultur. Der RIAS hatte nach der Wende seinen Auftrag erfüllt, er wurde Ende 1993 abgeschaltet.

Bundesplatz Schöneberg (Vorortbahn)

Autor:
Mike Straschewski

Quellen und weiterführende Buchtipps:
Berlins S-Bahnhöfe; Jürgen Meyer-Kronthaler/Wolfgang Kramer, be.bra Verlag, 1998

weiterführende Links:
Der Bahnhof bei Google Maps

Veröffentlichung:
26. Oktober 2008


letzte Änderung des Textes: 10. Dezember 2007

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