Zur Tarifentwicklung bei der Berliner S-Bahn

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1. September 1972:

Für Fahrten innerhalb Westberlins gilt die Ps 3, eine Sammelkarte für 11 Fahrten zum Preis von DM 5,00 wird neu eingeführt. Für grenzüberschreitende Fahrten wird der gemeinsame Zonentarif aufgehoben und durch die Regel "Ps (gesamt) = Einheitspreis (West) + Ps (Ost)" ersetzt, wobei ein Fahrpreis von DM / M 1,50 als Obergrenze festgesetzt wird. Dazu werden zwei neue Preisstufen eingeführt:

Bild: Fahrkarte 14

Rückfahrkarte der Preisstufe 4a, gelocht im Bahnhof Zoo und durch Lochentwerter in Ost-Berlin.


Preisstufe gültig für Westberlin plus Ps ... Fahrpreis (DM / M)
4 1 0,70
4A (neu) 2 0,80
5 3 1,00
7 4 1,20
9 (neu) 5 und höher 1,50

1. Februar 1976:

Die bisherigen Ps-1-Fahrkarten werden durch solche ersetzt, die alternativ auch als BVB-Fahrscheine verwendet werden können und die auch in Form von Sammelkarten mit fünf Fahrtabschnitten für M 1,- verkauft werden. Die alten gemeinsamen Sammelkarten BVB / Ps 1 entfallen.

1. Juli 1976:

Für Fahrten innerhalb Westberlins gilt die Ps 4A, die Sammelkarte gilt jetzt für 10 Fahrten und kostet DM 7,00. Erstmals seit 1966 gibt es wieder ermäßigte Einzelkarten für Kinder, Schüler und Schwerbeschädigte, wofür die Karten der Ps 3 genutzt werden. Für grenzüberschreitende Fahrten gilt:


Preisstufe gültig für Westberlin plus Ps ... Fahrpreis (DM / M)
5 1 1,00
6 2 1,10
8 3 1,30
9 4 und höher 1,50

1. November 1977:

Für Fahrten innerhalb Westberlins gilt die Ps 5, ermäßigt Ps 3, die Sammelkarte kostet DM 9,00. Die Ps 4A ist damit überflüssig und entfällt. Für grenzüberschreitende Fahrten gilt:


Preisstufe gültig für Westberlin plus Ps ... Fahrpreis (DM / M)
7 1 1,20
8 2 1,30
9 3 und höher 1,50

1. November 1979:

Für Fahrten innerhalb Westberlins gilt die Ps 8, ermäßigt Ps 4, die Sammelkarte gilt nur noch für 5 Fahrten und kostet DM 6,00.Für grenzüberschreitende Fahrten ist das bisherige System nicht mehr hinreichend und wird durch folgendes Konzept ersetzt:


Preisstufe gültig für Westberlin plus Ps ... Fahrpreis (DM / M)
9 1 und 2 1,50
10 (neu) 3 und höher 2,00

November 1980:

Für Fahrten innerhalb Westberlins werden die neuen Ps S und SE (ermäßigt) eingeführt, die die bisherigen Ps 8 und 4 ersetzen. Die Fahrpreise bleiben unverändert.

Bild: Fahrkarte 15

Ermäßigungskarte der Preisstufe S (Herbst 1980 bis 8. Januar 1984).

1. August 1981:

Der Preis für Fahrten innerhalb Westberlins (Ps S) wird auf DM 1,50 (ermäßigt DM 1,00) erhöht. Die Sammelkarte kostet DM 7,00. Neu eingeführt wird eine ermäßigte Sammelkarte für DM 4,00. Für grenzüberschreitende Fahrten gilt jetzt einheitlich die Ps 10.

1. August 1982:

Der Preis für Fahrten innerhalb Westberlins (Ps S) wird auf DM 1,80 (ermäßigt unverändert DM 1,00) erhöht. Die Sammelkarte kostet DM 7,50, ermäßigt weiterhin DM 4,00. Für grenzüberschreitende Fahrten gilt weiterhin die Ps 10.

Anfang 1983:

Angesichts der vorankommenden Fernbahnelektrifizierung im Berliner Raum werden seit etwa dieser Zeit die bislang "nichtelektrisch betriebene S-Bahnstrecken" genannten lokbespannten Verkehre als "in den S-Bahn-Tarifbereich einbezogene Strecken" bezeichnet.

1. Oktober 1983:

Der Preis für Fahrten innerhalb Westberlins (Ps S) wird auf DM 2,00 (ermäßigt DM 1,10) erhöht. Die Sammelkarte kostet DM 8,00, ermäßigt DM 4,50. Für grenzüberschreitende Fahrten (Ps 10) wird der Preis auf DM / M 2,20 angehoben.

9. Januar 1984:

Die BVG übernimmt die Betriebsführung auf dem Westberliner S-Bahnnetz. Damit gilt der BVG-Einheitstarif auch bei S-Bahnfahrten innerhalb Westberlins:


  normal (DM) ermäßigt (DM)
Einzelfahrschein 2,00 1,30
Sammelkarte (5 Fahrten) 9,00 5,30

Alle Fahrscheine gelten für eine Fahrt von bis zu 2 Stunden Dauer mit beliebig häufigem Umsteigen zwischen allen BVG-Verkehrsmitteln innerhalb von 90 Minuten, Umweg-, Rund- und Rückfahrten sind untersagt. Ermäßigungskarten gelten für Kinder, Schüler und Arbeitslose (mit Arbeitslosen-Grundkarte für monatlich DM -,35), für Schwerbeschädigte gelten die 1982 eingeführten bundesweit einheitlichen Regelungen. Bürger der DDR können innerhalb Westberlins gegen Vorlage eines DDR-Reisepasses kostenlos fahren (dies gilt nicht für Fahrten ab Friedrichstraße).

Die bisherigen Ps S und SE entfallen. Die Reichsbahn bietet entsprechend der S-Bahn-Vereinbarung weiterhin Karten der Ps 10 für Fahrten nach Westberlin an. Diese gelten nicht nur auf der S-Bahn, sondern auch auf der U-Bahn (einschließlich Fahrten S-Bahn/DR < > U-Bahn/BVG mit Umsteigen in Friedrichstraße), jedoch nicht zum Umsteigen in den Bus. Ihr Preis bei Fahrten ab Friedrichstraße entspricht dem BVG-Einzelpreis (M 2,00), bei Fahrten von anderen Bahnhöfen muss ein Aufschlag von M 0,20 bezahlt werden.

Auf dem Bahnhof Friedrichstraße ist kein Erwerb von BVG-Fahrkarten möglich, statt dessen muss man als Westberliner entweder Fahrkarten der Ps 10 (die dort auch gegen DM verkauft werden) oder 10E (werden nur im "Westbereich" des Bfs. Friedrichstraße für DM 1,20 verkauft und gelten für Kinder, Schüler und Schwerbeschädigte, aber nicht für Arbeitslose) verwenden oder eine bereits vorher erworbene Sammelkarte der BVG nutzen, für die Entwerter vorhanden sind (BVG-Zeitkarten werden ebenfalls anerkannt).

Bild: Fahrkarte 16

Diesen Stempelabdruck erhielten die BVG-Fahrscheine am ersten Betriebstag, dem 9. Januar 1984, in Westberlin.

Bild: Fahrkarte 17

Rückfahrkarte der Preisstufe 10, zur Rückfahrt gestempelt bei der BVG im Anhalter Bahnhof.


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