Titel: | Berlin Ostkreuz - Die Drehscheibe des S-Bahn-Verkehrs |
Autor: | Andreas Butter Hans-Joachim Kirsche Erich Preuß |
Verlag: | GeraMond |
Erschienen: | 2000 |
ISBN-Nummer: | 3-932785-24 |
Ostkreuz, Ringbahnsteig F, südlicher Teil: Zu Ostern findet sich dort der gleichnamige Hase, zu Weihnachten nämlicher Mann und Baum. Stets liebevoll hergerichtete Idylle, aber ganzjährig durch hohe Gitterzäune abgesperrte, blumendekorierte Bahnsteigfläche. Der (Hinter-)Grund: einsturzgefährdeter Bereich. Typisch fürOstkreuz, den Bahnhof, der S-Bahn-Flair verschiedenster Epochen wohl einmalig konserviert hat. Seit Jahrzehnten soll die Station, werktäglich von 100 000 Umsteigern bevölkert, umgebaut werden: "Nu fang'n wir gleich an" (s. BVB 4/99, S. 72). Es ändert sich aber nichts. Um so mehr tut sich zwischen Buchdeckeln: Dem Ostkreuz, den steingewordenen Bahn-Jahresringen, ist ein vorzüglicher Band gewidmet, der nicht nur die Geschichte seit "Stralau-Rummelsburg" anno 1882 dokumentiert, sondern den Bahnhof auch als Baudenkmal würdigt und die Umgebung in die Betrachtung mit einbezieht. Die Illustration mit etlichen Skizzen, vor allem aber die Fülle ansprechender Fotos ist hervorzuheben (wenn auch Nachkriegs-Aufnahmen mit den Kriegsschäden fehlen). Das permanente Provisorium Rostkreuz, morbides Monstrum und unübersichtliches Ungetüm, birgt, selbst für den täglichen Nutzer, noch viele kleine Aha-Effekte - in dem vorliegendem, exzellenten Buch werden sie veranschaulicht. (jmk)
Rezension aus Berliner Verkehrsblätter 3/01