Bild: Rathaus Steglitz


telegrafisches Kurzzeichen: BRST, vormals Stz
eröffnet: 13. Juni 1839 (als Steglitz)
geschlossen: Oktober 1845
wiedereröffnet: 1. Mai 1864
elektrischer Probebetrieb (750 V): 13. Juli 1900
elektrischer Probebetrieb (750 V) eingestellt: 1. Juli 1902
elektrischer Betrieb seit: 15. Mai 1933
Zugverkehr eingestellt: 18. September 1980
Zugverkehr wieder aufgenommen: 1. Mai 1985
Station liegt an der Wannseebahn

Botanischer Garten Feuerbachstraße

Am 13. Juni 1839 eröffnete der Bahnhof Steglitz - er hatte jedoch nur eine kurze Lebenserwartung: Nach sechs Jahre schloß man ihn schon wieder. Und neunzehn Jahre später, am 1. Mai 1864 eröffnete der Bahnhof erneut.
Ein schweres Unglück vom 2. September 1883 mit einem durchfahrenden Fernzug veranlasste den Bau eines dritten Bahnsteiges sowie der Höherlegung des Bahndammes und einer Absenkung der Albrechtstraße. Die dazu notwendigen Bauarbeiten wurden zwischen 1884 und 1888 durchgeführt.

Bild: Eingang Berlinickestraße

Der Eingang Berlinickestraße am 28. Mai 1983.

Von 1900 bis 1902 hielten hier im Rahmen eines Probebetriebes mit 750 Volt Gleichstrom die ersten elektrischen Züge. Erst 21 Jahre später, am 15. Mai 1933 kam dann die richtige S-Bahn nach Steglitz. Die Einwirkungen des zweiten Weltkrieges brachten eine mehrwöchige Zwangspause für die Station.

Das Bahnhofsgebäude von 1873 musste im Jahre 1965 dem Neubau des Autobahnteilstückes Westtangente weichen. Am 30. September 1974 eröffnete nördlich der Station der U-Bahnhof Rathaus Steglitz. Die nächste Veränderung trat im September 1980 ein: nach dem Ende des zweiten Reichsbahnerstreikes wurde der S-Bahnverkehr nicht wieder aufgenommen. Nun fuhren hier nur noch wenige betriebliche Überführungsfahrten von und zum S-Bahnbetriebswerk Wannsee. Diese Fahrten dienten dem Zugaustausch auf den damaligen Linien Nordpol (Frohnau - Lichtenrade) und Nathan (Heiligensee - Lichterfelde Süd).

Bild: Bahnsteigansicht

Knapp zweidreiviertel Jahre nach der Einstellung des S-Bahnverkehrs hat sich die Natur einen Teil des Bahnsteiges zurückgeholt (28. Mai 1983).

Nach der Übertragung der Betriebsrechte an die BVG am 9. Januar 1984 waren in den folgenden Monaten intensive Bauaktivitäten zu verzeichnen. Schließlich standen im März 1985 Abgeordnetenhauswahlen an und Politiker aller Couleur hatten und haben immer ein Interesse daran, nach jahrelangem Nichtstun dann vieles Ruckzuck zu erledigen und sich feiern zu lassen. Die Wiedereröffnung der Station fand am 1. Februar 1985 statt.

Die zu geringe Durchfahrtshöhe der Bahnbrücken über die Albrechtstraße war erneut Anlaß, umfangreiche Bauarbeiten durchzuführen. Dazu wurde die S-Bahn auf die Gütergleise umgeleitet und erhielt zwei behelfsmäßige Seitenbahnsteige. Währenddessen wurden Bahnsteig und S-Bahnbrücken um 60 Zentimeter angehoben. Diese Bauarbeiten fanden vom 10. Oktober 1988 bis zum 6. August 1990 statt. Nach der Rückverschwenkung der S-Bahngleise folgten die Fernbahnbrücken.

Am 31. Mai 1992 erfolgte die Umbenennung des S-Bahnhofes in Rathaus Steglitz.

Botanischer Garten Feuerbachstraße

Autoren:
Detlef Hoge, Mike Straschewski

Quellen und weiterführende Buchtipps:
50 Jahre elektrifizierte Wannseebahn - 15. Mai 1933-1983; IG Eisenbahn Berlin e.V.; 1983
Berlins S-Bahnhöfe; Jürgen Meyer-Kronthaler/Wolfgang Kramer, be.bra Verlag, 1998

weiterführende Links:
Webseite zum Zugunglück in Steglitz im Jahre 1883 (Webseite nicht mehr erreichbar)
Bürgerinitiative Westtangente
Der Bahnhof bei Google Maps

Veröffentlichung:
26. Oktober 2008


letzte Änderung des Textes: 16. Mai 2008

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