Bild: Frankfurter Allee


telegrafisches Kurzzeichen: BFA, vormals Fal, Sta
eröffnet: 1. Mai 1872 (als Friedrichsberg)
elektrischer Betrieb seit: 1. Februar 1929
Station liegt auf der Ringbahn

Storkower Straße Ostkreuz

Ehemalige Bahnhofsnamen zeugen von alten landwirtschaftlichen Ansiedlungen: Als Friedrichsberg ging die Station am 1. Mai 1872 in Betrieb. Fünfundzwanzig Jahre später bekam sie dann den heutigen, bekannteren Namen: Frankfurter Allee. Am 1. Februar 1929 ersetzte die elektrische S-Bahn die dampfbetriebenen Ringbahnzüge.

Bild: Zugang

Seit 1930 existiert dieser indirekte, unüberdachte Übergang zwischen der S- und der U-Bahn. Im Hintergrund das Empfangsgebäude (18. März 1984).

Am 21. Dezember 1930 erreichte auf unterirdischem Wege die damalige U-Bahnlinie E (heutige U5) den Bahnhof. Nachteilig bis heute ist der lange (indirekte) Übergang zwischen beiden Verkehrsmitteln, obwohl es immer mal wieder Gedankenspiele und Planungen gab, den Bahnhof direkt über die namensgebende Frankfurter Allee zu verschieben.

Mit der Rückkehr des Zweiten Weltkrieges an seinen Ausgangsort fungierte die Ringbahn in den letzten Kriegstagen als Verteidigungswall. Größere Kriegsschäden sind für den Haltepunkt jedoch nicht bekannt. Mit der nachfolgenden neuen Zeit folgte alsbald auch ein neuer Name: zum 70. Geburtstag am 21. Dezember 1949 von Josef Wissarionowitsch Dschugaschwili sollte der Bahnhof nun dessen Namen tragen. Glücklicherweise hatte dieser im Jahre 1912 seinen Namen in Josef Wissarionowitsch Stalin geändert - ansonsten hätte der Bahnhof wohl ein Wortmonstrum bekommen. Nun hieß er "Stalinallee". Hier war die Deutsche Reichsbahn wie beim Bahnhof Landsberger Allee Vorreiter: Die Straße trug den Namen Stalinallee erst ab dem 3. Januar 1950. Einige Jahre später fiel der ehemalige "Kriegsheld" und "Wegbereiter des Sozialismus" nach seinem Tod in Ungnade. Man distanzierte sich von seiner Person und nahm die Ehrungen zurück. Ab dem 14. November 1961 hießen Bahnhof wie Straße wieder Frankfurter Allee.

Bild: Einfahrt Bahnsteig

Einfahrt von Ostkreuz kommend: Rechts der Güterbahnhof Frankfurter Allee mit dem Brückenstellwerk "B2".

Anfang der 1970er Jahre entstand östlich der Bahnsteige der erste Containerbahnhof Berlins. Seit dem 31. Dezember 1999 ist er geschlossen, die Anlagen liegen bis heute brach.

Storkower Straße Ostkreuz

Autor:
Mike Straschewski

Quellen und weiterführende Buchtipps:
Berlins S-Bahnhöfe; Jürgen Meyer-Kronthaler/Wolfgang Kramer, be.bra Verlag, 1998

weiterführende Links:
Der Bahnhof bei Google Maps

Veröffentlichung:
26. Oktober 2008


letzte Änderung des Textes: 3. November 2007

nach oben