Stellwerk Tat


Bild Stellwerk Tat
Tat
Bahnhof: Papestraße (Ringbahn)
telegrafische Abkürzung: Tat = Tempelhof Außenturm (?)
Bauart: elektromechanisch Bauart 1912
Standort: nordwestlich der Zufahrt des S-Bw Papestraße
Inbetriebnahme: 1928 (?) im Rahmen des Neubau des S-Bw Papestraße
Außerbetriebnahme: vermutlich 30. September 1980
Stellbereich: Bahnhof Papestraße (Ringbahn) einschl. Kehranlage und westliche Bw-Einfahrt
Besonderheiten: vermutlich bis Anfang November 1961 Sitz der Dl Ring

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Bild: Gleisplan von 1962

Gleisplan mit gekennzeichnetem Stellwerk vom 1. Mai 1962.

Bild: Außenansicht 1987

Das Stellwerksgebäude Tat im Jahre 1987.

Der Fahrdienstleiter Karl-Heinz Koch erinnert sich des Stellwerkes Tat:

Der Bahnhof Papestraße (Ringbahn) war Zugbildungsbahnhof für die Zuggruppen A, C und G und zeitweise auch für die Zuggruppe N. Dieses Einsetzen der Züge geschah durch das Stellwerk Tat. Ab ca. 3:30 Uhr wurde die Hauptzuggruppe "A" und gegen 5:00 Uhr die Zuggruppe "G" und die Verstärkergruppe "C" eingesetzt.

In Zusammenarbeit mit dem Stellwerk Hab (Halensee, am südlichen Ende des dortigen Güterbahnhofes) übernahm das Stellwerk Tat die Aufgaben einer Dispatcherleitung (Dl). Bis zum Mauerbau am 13. August 1961 saß die Zugleitung Ring auch hier im Stellwerk.

Die Dispatcherleitung S-Bahn mit Sitz in Friedrichstraße meldete diesen beiden Stellwerken die auszusetzenden Schadzüge. Das Austauschen des Schadzuges mit dem Reservezug Par (Aufstellort Kehranlage Halensee) bzw. mit einem Ersatzzug regelten die beiden Fahrdienstleiter selbständig. Fuhr der Reservezug und der Schadzug wurde nach erfolgreicher Reparatur wieder einsatzbereit gemeldet, entschieden sie wiederum selbständig über den Rücktausch der Züge.

Somit war im Stellwerk Tat ein eigenständiges und wirtschaftliches Arbeiten als Fahrdienstleiter gefordert. Die Dl und auch die Oberdispatcherleitung der S-Bahn übertrugen ihre Weisungsbefugnis im Störungsfalle dem Fdl Tat! Und dies war schon eine Besonderheit.

Nachfolgend erreichten uns einige Hinweise zu diesem Stellwerk:
Die Dispatcherleitung (Dl) Ring saß wahrscheinlich bis ungefähr Anfang November 1961 hier mit im Stellwerk Tat, jedoch könnte sie auch nur bis Mitte/Ende Oktober 1961 hier gewesen sein. Dieser Zeitraum läßt sich mit der Neueinrichtung der Dl Ring im Stellwerk Tnt in Treptower Park erklären, fehlten hier doch anfangs nicht nur das Mobiliar, sondern auch die Fernmeldeeinrichtungen. In diesem Zusammenhang wurden auch gleich die Dispatcherbezirke neu geordnet: die Strecke Pankow—Bernau und ab 19. November 1961 Blankenburg—Oranienburg sowie Hennigsdorf—Velten kamen zur Dl Ring (vorher bei der Dl Nord/Süd).

Zweifellos hatten die Stellwerke Tat und Hal sowie der Wagenmeister des S-Bw Papestraße eine sehr entscheidende Funktion im Bereich der Ringbahn Gesundbrunnen—Sonnenallee/Köllnische Heide; die eigentliche Dispositionweisung traf aber die Dl West in Friedrichstraße. Das betraf alle operativen (also außerplanmäßigen) betrieblichen Regelungen wie Zugtausch oder auch Pendelbetrieb.

Bild: Schalterwerk

Schalterwerk (1980).

Bild: Gleisfreimeldetafel

Gleisfreimeldetafel (1980).

Bild: Blick aus dem Stellwerk

Blick aus dem Stellwerk mit Blick auf einen Ringbahnzug nach Tempelhof (1980).

Bild: Einfahrsignal und Kehranlage

Einfahrsignal 371 und westliches Kehrgleis (1980).


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letzte Änderung:
13. April 2013

Veröffentlichung:
25. September 2012

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