Bild: Bundesplatz


telegrafisches Kurzzeichen: BBUP, vormals Wl
eröffnet: 1. Mai 1892 (als Wilmersdorf-Friedenau)
elektrischer Betrieb seit: 6. November 1928
Zugverkehr eingestellt: 18. September 1980
Zugverkehr wieder aufgenommen: 17. Dezember 1993
Station liegt auf der Ringbahn

Heidelberger Platz Innsbrucker Platz

Am 1. Mai 1892 eröffnete die Station als Wilmersdorf-Friedenau. Sie war der Nachfolger eines schon im November 1877 eröffneten, gleichnamigen Bahnhofes. Dieser befand sich ungefähr in Höhe des Gleisabschlüsse (auch Prellböcke genannt) der heutigen Kehranlage. Am 6. November 1928 hielt dann hier der elektrische S-Bahnbetrieb Einzug.

Bild: Übergabezug nahe Wilmersdorf

Ein Übergabezug mit Lok 106 239 - 7 vom Güterbahnhof Wilmersdorf in Richtung Halensee.
Im Hintergrund der S-Bahnhof Wilmersdorf.Der Fotograf steht in der Bushaltestelle der S-Bahnboykott-Buslinie 65.

Zum Fahrplanwechsel 1938 wurde der Bahnhof umbenannt: aus Wilmersdorf-Friedenau wurde nun Wilmersdorf.
Größere Kriegsschäden sind nicht bekannt, die S-Bahn fuhr schon im Juni 1945 wieder, wenn auch vorerst unregelmäßig. Langsam erholte sich der S-Bahnverkehr. In den nachfolgenden Jahren wurden der Station jedoch mehrere Dolchstöße versetzt:

Den endgültigen Dolchstoß versetzte der Reichsbahnerstreik vom September 1980. Nach seiner Beendigung wurde der Verkehr nicht wieder aufgenommen, die Station ward dem Verfall preisgegeben.
Nach der Übertragung der Betriebsrechte an die BVG am 9. Januar 1984 verblieb die Station auch weiterhin im Dornröschenschlaf. Nachdem der neue Betreiber im Januar 1987 das ehemalige S-Bahnbetriebswerk Papestraße reaktivierte, fuhren nun ab und zu mal Überführungsfahrten (BVG-Diesellok mit einem oder zwei Viertelzügen BR 275) über die S-Bahngleise.

Bild: BR 275 nach Zoo

Ein Halbzug der BR 275 im Umlauf Gustav 4 nach Zoologischer Garten.

Mit den Bauarbeiten zur Wiederinbetriebnahme des Südringes wurde der Bahnhof abgerissen und etwa 110 Meter weiter westlich neu errichtet. Er erhielt auch wieder an seinem östlichen Ende die zweigleisige Kehranlage. Am 17. Dezember 1993 ging die Station dann wieder in Betrieb. Die nebenan verlaufende Stadtautobahn liegt auf einer eigenständigen Betonkonstruktion. Eine Schutzwand hält Lärm und Dreck von den Fahrgästen fern.

Nur wenige Meter vom Bahnhof entfernt befindet sich die traditionsreiche Bronzegiesserei Noack. Sie zeichnete sich u.a. 1958 für die Neuanfertigung der Quadriga auf dem Brandenburger Tor verantwortlich. Heute stellt sie z.B. für die Berlinale die zur Verleihung anstehenden Bären her.

Heidelberger Platz Innsbrucker Platz

Autor:
Mike Straschewski

Quellen und weiterführende Buchtipps:
Berlins S-Bahnhöfe; Jürgen Meyer-Kronthaler/Wolfgang Kramer, be.bra Verlag, 1998
Strecke ohne Ende; Berliner S-Bahn-Museum; Verlag GVE; 2002

weiterführende Links:
Der Bahnhof bei Google Maps

Veröffentlichung:
26. Oktober 2008


letzte Änderung des Textes: 24. Oktober 2007

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