Was haben Trollblume, purpurblauer Steinsame, Bocks-Riemenzunge und Schweinsohr gemeinsam?
Richtig, sie alle wohnen nahe dem S-Bahnhof Botanischer Garten. Die namensgebende Einrichtung ist etwas älter als die S-Bahnstation: schon seit 1679 existiert an dieser Stelle eine Grünoase, anfangs noch landwirtschaftlicher Mustergarten genannt.

Nicht nur die Pflanzen sind ein Augenschmaus, auch der Bahnhof erfreut die selbigen. Schachbrettartige Muster zieren die Aufbauten, seit die Station am 1. Mai 1909 in Betrieb ging. Von 1900 bis 1902 hielten hier die ersten elektrischen Züge im Rahmen eines Probebetriebes mit 750 Volt Gleichstrom.

Nach der Stillegung: Vandalismus und Verfall machen sich breit (um 1984).

Am 15. Mai 1933 kam dann der richtige elektrische S-Bahnverkehr zum Botanischen Garten. Die Einwirkungen des zweiten Weltkrieges brachten nur ein vorübergehendes Aus für die Station. Nach dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 nahmen auch hier die Fahrgastzahlen ab. Weniger Fahrgastzahlen = weniger Einnahmen = weniger Instandhaltung. Die nebenan präsentierte Natur holte sich nun ihr Terrain zurück. Freien Lauf ließ man ihr nach dem Reichsbahnerstreik vom September 1980 - der Verkehr auf der Wannseebahn wurde nicht wieder aufgenommen. Nur noch einzelne Leerfahrten zum S-Bahnbetriebswerk Wannsee "störten" die Idylle.

Nach der Übertragung der Betriebsrechte an die BVG am 9. Januar 1984 wurden schon im Sommer mit den ersten Sanierungsarbeiten zur Wiederinbetriebnahme der Wannseebahn begonnen. Am 1. Februar 1985 öffnete die Station dann wieder für ihre Fahrgäste die Pforten - Pflanzenfreunde können seitdem wieder umweltfreundlich anreisen.

letzte Änderung des Textes: 16. Mai 2008

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